Von weitem zu sehen: St. Severin in Keitum
Schon von weitem ist St. Severin, die Kirche von Keitum zu sehen. Und das ist gut so, denn der Kirchturm aus Backstein wurde bis 1603 als Seezeichen genutzt. Er war aber nicht nur Seezeichen und Glockenturm, sondern zeitweilig auch Gefängnis.
St. Severin steht am Ortsrand von Keitum auf dem höchsten Punkt des Sylter Geestkernes. Bereits 1240 wurde die Kirche das erste Mal erwähnt. Und an derselben Stelle verehrten vor sehr langer Zeit die Inselbewohner ihre germanischen Gottheiten.
Es lohnt sich, die Kirche auch von innen anzuschauen. Hell und mit viel Holz ausgestattet empfängt den Besucher der Innenraum der Kirche. Und mit etwas Glück probt der Organist gerade für eines der über die Insel hinaus bekannten Mittwochskonzerte.
Umgeben ist die Kirche von dem alten Friedhof – wohl dem einzigen mit Blick auf das Wattenmeer. Bei einem Spaziergang zwischen den alten Grabreihen lassen sich auf den verwitterten Grabplatten Geschichten und Tragödien der alten Sylter Familien erfahren, zu Zeiten als die Männer ein Großteil ihres Lebens als Walfänger auf dem Meer verbracht haben. Neben alten Kapitänsgräbern finden sich auf dem Keitumer Friedhof auch die Grabstätten bekannter Persönlichkeiten wie Peter Suhrkamp und Rudof Augstein.
St. Severin Keitum: geöffnet täglich von 9.00-17.00 Uhr, Karten für die Mittwochskonzerte erhält man an vielen Vorverkaufsstellen auf der Insel, u.a. bei den Touristinformationen, unbedingt rechtzeitig reservieren.