Erlebniszentrum Naturgewalten Sylt
Hier wollten wir schon länger einmal hin, doch bei schönem Wetter zog es uns dann doch an den Strand. Jetzt im Herbst an einem Tag, an dem es in Strömen regnet und auch nicht so aussieht als wolle es jemals wieder aufhören, machten wir uns endlich auf den Weg zum Erlebniszentrum Naturgewalten Sylt.
Und hier oben auf dem Parkplatz in List, dem nördlichen Ende von Sylt, spürten wir die Naturgewalten bereits hautnah. Der Wind pfiff mit vielen Windstärken, das Meer war aufbrausend, grau und ungemütlich und die Kinder wurden fast umgeweht. In der Ausstellung angekommen bekamen wir nach Kauf eines Familientickets alle einen Kopfhörer und los ging es. Mit den Kopfhörern kann man sich an jeder Hörstation, die einen interessiert, einstöpseln und Texte, Geräusche oder Musik abrufen. Für Kinder gibt es den Krabbenknopf, hier sind die Informationen kindgerecht aufbereitet.
Die erste Station bildet ein großes Luftbild von Sylt, auf dem man in Filzschlappen – wie man sie aus alten Schlössern kennt – herumschlurfen kann und so einen guten Überblick über die Insel bekommt. Von der Syltkarte aus gelangt man in die drei Themenbereiche, die auf insgesamt 1500 qm Ausstellungsfläche gezeigt werden: Leben mit Naturgewalten, Kräfte der Nordsee und Klima, Wetter, Klimaforschung.
Der Bereich Kräfte der Nordsee hat uns am meisten beeindruckt. Hier werden die Auswirkungen von Wellen, Wind und Gezeiten erklärt. An einem Modell wird gezeigt, wie sich die Insel Sylt im Laufe der Zeit verändert hat. Man kann Zeitzeugen zuhören, wenn sie über ihre Erfahrungen mit Sturmfluten an der Nordsee berichten. Und es gibt einen Wellenkanal, bei dem man durch das Drücken verschiedener Knöpfe ausprobieren kann, wie sich der Wellengang bei steigender Windstärke verändert, besonders spannend für die Kinder. Und dann fasziniert noch den Windkanal, in den man hineingeht, die Türen schließt und Windstärken simuliert werden. Gefallen hat uns auch die Geschichte der Seenotrettung, die in einem eindrucksvollen Film geschildert wird.
Leben mit Naturgewalten ist den Tieren und Lebewesen in der Nordsee gewidmet. Es wird gezeigt, welche Überlebensstrategien Tiere und Pflanzen entwickelt haben, um mit Naturgewalten wie den Gezeiten, Sturm und Salz zurechzukommen. Es gibt tolle Tier- und Naturaufnahmen und insbesondere die kleinen Kegelrobben haben es hier unseren Kindern angetan.
Nun waren unsere Kinder ermattet und brauchten eine Pause. Wir liessen uns am Eingang einen Stempel geben, stärkten uns mit Kaffee und Kuchen, die Kinder bekamen eine Stoffrobbe aus dem angegliederten Museumsshop und schon hatten wir wieder Kräfte gesammelt für den dritten auch sehr spannenden Bereich. Klima, Wetter, Klimaforschung befasst sich mit Klima- und Wetterphänomenen wie etwas El Ninjo. So kann das Klimageschehen auf der Erde aus der Perspektive eines Astronauten beobachtet werden. Spannend war auch der Film über die Polarstation.
Den Aussenbereich mussten wir an diesem stürmischen und regnerischen Tag leider auslassen, aber wir kommen bestimmt noch einmal wieder. Fazit: Eine Ausstellung, die mit und ohne Kinder unbedingt empfehlenswert und faszinierend ist und einen durchaus nachdenklich macht, wie wir mit unserer Erde umgehen.